Der Europpreis "Blauer Bär ist ein erstmalig verliehener Preis des Landes Berlin und der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland. Ausgezeichnet werden Initiativen, die sich dem Europäischen Gedanken verschrieben haben.
Im Bereich der Internationalen Jugendarbeit führen wir Jugendbegegnungen, Freiwilligendienste und Trainings für Fachkräfte, Ehrenamtliche und Peers durch.
1. Jugendbegegnungen
Wir haben in den vergangenen 10 Jahren 32 Jugendbegegnungen durchgeführt. Davon waren 18 bilaterale mit Serbien, Israel, Polen, Ungarn oder Frankreich. 3 waren trilaterale Jugendbegegnungen (2x Polen, Ungarn und Deutschland und einmal Polen, Serbien und Deutschland). Die anderen waren multilaterale, also mit mindestens mit 4 Partnerländern. Unsere Partner kommen oder kamen aus Albanien, Belgien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Frankreich, Israel, Italien, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Serbien, Slowenien, Spanien, Tschechien und Ungarn.
Wir haben Begegnungen in drei verschiedenen Themenbereichen. Projekte mit historischen Bezug führen wir durch weil es uns notwendig erscheint, aus der Vergangenheit für ein konfliktfreies Miteinander in der Zukunft zu lernen. Dabei sind wir immer sehr produktbezogen, weil wir der Überzeugung sind, dass eine kreative Beschäftigung mit dem Thema nachhaltigeren Einfluss auf die Jugendlichen hat. Projekte mit Kulturbezug führen wir durch um einerseits zu zeigen, dass Europa verschiedene Wurzeln hat, die schon immer durch Bevölkerungswanderung geprägt sind, aber Jugendliche trotzdem ganz ähnliche Interessenlagen haben, die sich eher in der Ausprägung als in der Art unterscheiden. Zudem ist Kunst, egal ob in Musik, bildender oder darstellender Kunst immer eine gemeinsame Sprache die auch ohne gemeinsame verbale Verständigung funktioniert. Der dritte große Themenbereich beschäftigt uns zunehmend in den letzten 4 Jahren. Das ist die Umweltbildung. Damit unsere Kinder und Enkel noch in einer lebenswerten Welt sein können, müssen wir unser Handeln überdenken. Wir zeigen in diesen Projekten, die Folgen unseres Handelns, aber besonders, alternative Möglichkeiten des Lebensstils. Dabei kommt es darauf an, Ressourcen zu schonen und zweimal über das eigene Handeln nachzudenken.
Alle Jugendbegegnungen haben das Ziel interkulturelle Kompetenzen bei Jugendlichen zu stärken, Verständnis für Probleme anderer zu entwickeln und insbesondere für Jugendliche aus unserem Bezirk eine internationale Erfahrung zu ermöglichen.
2. Trainings
Angefangen hat alles mit Fachkräfteaustauschen. Diese führten wir mit Israel und Serbien durch und sie hatten eher die Form einer Exkursion mit Erfahrungsaustausch. Diese wurden immer weiter entwickelt, bis hin zu Trainings, bei denen konkrete Methoden geschult werden oder Seminaren, bei denen neue Methoden entwickelt werden. Trotzdem führen wir auch weiterhin bei Studienbesuche durch. So wie wir sie umsetzen sollen sie zeigen wie Jugendarbeit in anderen Ländern funktioniert. Dabei geht es immer um gegenseitige Lernprozesse und niemals darum, dass einer alles besser macht als der andere. Unsere Partner hier sind Albanien, Belgien, Bosnien-Herzegowina, BulgarienIsrael, Italien, Kroatien, Mazedonien, Portugal, Rumänien, Serbien, Slowenien, Spanien, Ungarn und Vereinigtes Königreich Großbritannien.
3. Europäischer Freiwilligendienst
Seit 2010 sind wir auch Empfangsorganisation im EVS (European Voluntary Service - Europäischer Freiwilligendienst). Jeweils drei junge Menschen unterstützen uns bei der Arbeit in den Einrichtungen und bei der Umsetzung unserer Projekte. Das hat für uns zwei Dimensionen. Einerseits ist es für unsere Kinder und Jugendlichen immer interessant neue Menschen, Kulturen und vor allem deren spezielle Fähigkeiten kennen zu lernen. Andererseits ist es auch eine tatsächliche Unterstützung bei der Arbeit. Wir haben festgestellt, dass es auch für die Freiwilligen ein großer Zugewinn ist. Die Persönlichkeitsentwicklung ist großen Veränderungen ausgesetzt. Schon allein, weil sie sich in einer komplett neuen Lebenswelt zurechtfinden müssen, aber auch, weil sie neue Herausforderungen meistern. Nicht zuletzt, ist es auch für die weitere berufliche Entwicklung ein großer Vorteil diese Erfahrung gemacht zu haben und auch von ihr zu berichten. Aus diesem Grunde sind wir seit 2012 auch Versendeorganisation und versenden junge Menschen in andere Länder Europas.
Um die Arbeit im Bereich Umweltarbeit und Naachhaltigkeeit zu unterstützen haben wir mit weiteren Partnern den Verein „ORA Network e.V.“ gegründet. Die Idee zu ORA wurde 2009 geboren. Verschiedene europäische Organisationen haben beschlossen einen dauerhaften non-formalen Bildungsprozess zu initiieren. Er steht unter der Überschrift ORA: Observe - Beobachte, Rethink - denkdarüber nach, Act - Handele. ORA steht dabei aber auch für das lateinische Wort ora - jetzt.
Innerhalb des Bildungsprozesses entwickeln wir Methoden der Umweltbildung oder entwickeln Ansätze Nachhaltiger Umweltpolitik so weiter, dass sie Jugendlichen vermittelbar sind. In diesem Kontext führen wir Seminare, und Trainings durch. Die Methoden werden dann innerhalb von Jugendbegegnungen, aber auch durch lokale Projekte bei den Partnern vor Ort (Ergebnisse dessen sind an der Anna und an der Zentrale sichtbar). Das Grundkonzept von ORA ist es, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, ihren direkten Zusammenhänge (sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene) zu beobachten (Observe), ihre eigene Rolle (als Individuen und als Mitglieder der Gesellschaft) zu überdenken (Rethink) und als verantwortungsbewusste Bürger zu handeln (Act) um ihre Gemeinden zu stärken. Die Teilnahme am ORA-Prozess verbessert die Effizienz und bereichert die Qualität der Arbeit an der Basis jeder beteiligten Organisation. ORA kombiniert verschiedene nicht-formale Bildungsmethoden mit Elementen der nachhaltigen Lebensweise um diese Resultate zu erzielen. So erreichen wir einen lokalen Einfluss und ein breiteres Engagement junger Menschen.
Um die Beziehung zwischen den Partnern zu stärken und ORA auf lange Sicht arbeitsfähig zu machen, haben wir uns entschlossen ein internationales Netzwerk zu gründen, dass Organisationen aus verschiedenen Ländern Europas verbindet. Dies wurde in einem internationalen Treffen in Banja Luka, Bosnien und Herzegowina, im Juli 2014 mit 15 Mitgliedern aus 9 Ländern durch die Gründung eines Verbandes realisiert. Bereits heute warten weitere Mitglieder darauf aufgenommen zu werden. (Am kommenden Montag werden wir 3 weitere aufnehmen)
Als Roter Baum Berlin haben wir diesen Prozess der Netzwerkgründung insbesondere vorangetrieben. Das zeigt sich darin, dass der Rote Baum den Präsidenten (Martin Kleinfelder) stellt und das Netzwerk in Berlin registriert ist.
http://www.berlin.de/rbmskzl/europa/europa-in-berlin/veranstaltungen/europapreis/